Für die Bülacher war seit dem letzten Samstag verlieren verboten. Und tatsächlich konnten sie tags darauf die Hoffnungen mit einem 4:2-Heimsieg am Leben halten. Basis für diesen Erfolg war eine sattelfeste Defensive und eine starke Teamleistung. Es war klar, dass Bülach dies wiederholen muss, um das Offensivspiel der sehr erfahrenen und eingespielten Truppe von Pfannenstiel zu unterbinden. Dass die Bülacher auch in dieser Partie auf Christoph Meier und sieben weitere verletzte Spieler verzichten mussten, liess ihnen gar keine andere Wahl, als nochmals alles an Einsatz und Kampfgeist auf den Platz zu werfen, das sie haben.
Ein erster Warnschuss von Hafner segelte bereits in der Startminute an die Bülacher Querlatte. In der Folge aber bekamen die Bülacher die Aussenbahnen unter Kontrolle und konnten die für Pfannenstiel typischen Abschlüsse aus diesen Positionen verhindern. In der achten Minute setzte sich Nico Derungs auf der rechten Seite durch und während in der Verteidigung des Heimteams noch die Frage beantwortet wurde, wer denn zuständig sei, schoss Derungs den Ball in die linke Ecke zum 0:1 für Bülach. In der zwölften Minute tauchte Samuel Müller alleine vor dem gegnerischen Tor auf, war aber bereits zu nah, um den Ball noch am Torhüter vorbeibringen zu können. Eine Minute vor der Pause kam einmal ein Diagonalpass aus der Ecke durch und der Abschluss von Nideröst prallte via Pfosten und Torhüter Patrick Dürst für die Bülacher etwas unglücklich zum Ausgleich ins Tor.
In der 22. Minute war erneut Patrick Dürst gefordert, der einen Schuss von Hottinger über die Latte lenkte. Nur eine halbe Minute später zog Robin Schmitter auf der rechten Angriffsseite nach vorne, legte ab auf Yanik Hofmann, der direkt auf das Tor schoss. Der Ball prallte vom Bein des Torhüters in die Mitte direkt auf die Schaufel von Schmitter, der Bülach wieder in Front schoss. Während einer Strafe gegen Pfannenstiels Luchsinger drückten die Bülacher auf den dritten Treffer. Ein Schuss von Simon Klingler wurde im Slot geblockt, prallte aber auf die Seite zu Nico Derungs, der den Ball sofort wieder in die Mitte brachte und dort wurde dieser von Torhüter Weber ins eigene Tor abgelenkt. Gleich nach dem Bully drückte Bülach mit drei Spielern etwas zu euphorisch und prompt konnte Schläpfer auf der linken Seite entwischen und nach einer Täuschung holperte sein nicht ganz optimal getroffener Schuss unberechenbar über das Bein von Bülach-Keeper Patrick Dürst zum 2:3. Zur Spielmitte konnte Patrick Dürst dann einen Abschluss von Hafner im Nachfassen entschärfen, der via Pfosten gefährlich in Richtung Linie kullerte. Wohl weil das Heimteam durch sein übliches Spiel heute nicht durchkam, wurde im Anschluss die erste Linie vermehrt forciert, was aber am Resultat nach 40 Minuten nichts änderte.
In der 43. Minute kam zuerst Samuel Müller nach einem Rückpass zu einem guten Abschluss. Eine Minute später führte ein Ballverlust im Aufbau dazu, dass Suter alleine auf das Tor losziehen und zum Ausgleich einschiessen konnte. Während das Heimteam ab der zweiten Hälfte des Mitteldrittels mehr vom Spiel hatte, kamen nun die Bülacher nach einer Reduktion auf zwei Linien ihrerseits wieder vermehrt zu Abschlüssen, auch wenn das Offensivspiel von Bülach in dieser Phase nicht besonders konstruktiv aussah. In der 52. Minute kam Yanik Hofmann nach einem Diagonalpass in die Tiefe von Luca Dall'Oglio unbedrängt zum Abschluss, doch da er nicht direkt schoss, konnte sich Pfannenstiel-Torhüter Weber wieder in Position bringen und den Abschluss entschärfen. In der 54. Minute tauchte Simon Klingler nach einer Balleroberung im Zentrum gefährlich vor dem Tor auf, doch er konnte den holpernden Ball nicht unter Kontrolle bringen. Eine heikle Situation ereignete sich dann in der 56. Minute vor dem Bülacher Tor: Sven Gisiger wollte den Ball nach einer unübersichtlichen Tor klären, traf dabei aber den eigenen Torhüter und von dort abgeprallt holperte der Ball via Linie in die Hände von Patrick Dürst.
So kam es zur Verlängerung, in der die Bülacher erneut die gefährlicheren Möglichkeiten hatten. Einen Schuss in der 63. Minute von Marco Hottinger aus der Mitte konnte Torhüter Weber entschärfen. Eine Minute später war er mit der Hand zur Stelle, als Samuel Müller nach einem Pass in die Mitte zum Abschluss kam. Und in der Schlusssekunde war es nochmals Marco Hottinger, der den gegnerischen Torhüter mit einem Backhandschuss prüfte. Weil in der Verlängerung also kein Treffer fiel, musste die Begegnung im Penaltyschiessen entschieden werden. Dort trafen Hafner, Bartenstein und Hurni für Pfannenstiel, während bei den Bülachern nur Marco Hottinger seinen Versuch verwerten konnte.
Die Bülacher warfen nochmals alles in diese Partie und es gelang ihnen heute ausgezeichnet, das übliche Spiel von Pfannenstiel zu unterbinden. Entsprechend waren es jeweils kleine Fehler, die zu Toren führten. Wie alle Spiele in dieser Serie war auch diese Begegnung höchst spannend, umkämpft und hätte auf beide Seiten kippen können. Am Ende wogen die zahlreichen Ausfälle bei Bülach im Verlauf der Saison und insbesondere in der entscheidenden Playoff-Phase zu schwer. Dadurch fehlten neben einigen der besten Scorer auch etwas die Automatismen. Dennoch forderten die Bülacher dem routinierten Kontrahenten Pfannenstiel durch eine kämpferische Teamleistung in dieser Serie alles ab, das Saisonende im Final liess sich aber nicht verhindern.